Mater sem­per cer­ta est? Das war ein­mal. Frau­en kön­nen heu­te mit den Eizel­len ande­rer Frau­en schwan­ger wer­den. Nicht jede Mut­ter emp­fin­det sich zwin­gend als Frau. Und Väter füh­len sich durch­aus in Mut­ter­funk­tio­nen wohl.

Objek­te, Abjek­te, Subjekte

Schon der Blick auf die aktu­el­le Ent­wick­lung zeigt: Müt­ter sind eine kom­pli­zier­te Spe­zi­es. Ihr Dasein wird in ver­schie­de­nen Gesell­schaf­ten und Zei­ten unter­schied­lich ver­han­delt. Als kul­tu­rel­le Objek­te wer­den Müt­ter mythi­siert und ideo­lo­gi­siert. Abjek­te sind sie für ihre her­an­wach­sen­den Kin­der, die sie pein­lich und absto­ßend emp­fin­den. Und als schrei­ben­de, beob­ach­ten­de Sub­jek­te grei­fen Müt­ter zuneh­mend in den Dis­kurs über das Mut­ter­sein ein.

Aus­führ­li­cher Call for Abstracts

Fra­gen

Mög­li­che Fra­gen, denen wir ger­ne nach­ge­hen würden:

Müt­ter als Objekte

  • War­um gibt es so vie­le Bil­der von stil­len­den Müttern?
  • War­um hat Jane Aus­ten nie geheiratet?
  • Wer darf in wel­cher Gesell­schaft über­haupt Kin­der bekommen?

Müt­ter als Abjekte

  • Was sagt die Psy­cho­ana­ly­se zur Per­spek­ti­ve von Kin­dern auf ihre Mütter?
  • Wie «über­grif­fig» sind Müt­ter und seit wann?

Müt­ter als Subjekte

  • Wel­che Rol­le spielt die Mut­ter im anti­ken Haus­halt, bei der Geburt, Aus­wahl, Auf­zucht für den Oikos?
  • Wel­che Rol­le spielt das «Schwan­ger­wer­den­kön­nen» im femi­nis­ti­schen und gen­der­theo­re­ti­schen Dis­kurs? Inwie­fern löst sich das «Mut­ter­sein» unter der Prä­mis­se von LGTBQ auf? Wel­che Chan­cen lie­gen darin?
  • Wel­che gesell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Rol­len haben «Müt­ter»– heu­te, ges­tern und morgen?

Wir suchen Beiträge

Wir suchen ver­ständ­li­che, kur­ze und prä­zi­se Bei­trä­ge aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen der Geis­tes- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten. Zu den gesuch­ten For­ma­ten gehö­ren wis­sen­schaft­li­che Arti­kel, Repor­ta­gen, Posi­tio­nen genau­so wie Interviews.

Die nächs­te Ave­nue begreift Mut­ter­sein nicht als Schick­sal, son­dern als ein Gestal­tungs­spiel­raum. Inso­fern ist sie der Eman­zi­pa­ti­on, der Aufklärung und der gesell­schaft­li­chen Pro­gres­si­on verpflichtet.

Ent­schei­dungs­kri­te­ri­en für Arti­kel in der Ave­nue sind Ori­gi­na­li­tät, wis­sen­schaft­li­che Red­lich­keit und Wis­sens­sät­ti­gung. Wir sind glück­lich über Tex­te, die etwas wagen und strin­gent argu­men­tie­ren, oder aber über detail­ver­ses­se­ne, peni­ble Beobachtungen.

Wir freu­en uns auf Ihre Expo­sés von bis zu 500 Wör­tern, die am 16. August 2020 bei uns ein­tref­fen: corinna.​virchow@​avenue.​jetzt und mario.​kaiser@​avenue.​jetzt. Zeit­nah geben wir Ihnen Bescheid, damit Sie Ihre Skiz­ze bis Ende Sep­tem­ber zu einem Arti­kel aus­ar­bei­ten können.

Fair con­tent

Wir set­zen uns für fair con­tent ein. Damit wol­len wir wis­sen­schaft­li­ches und wis­sen­schafts­jour­na­lis­ti­sches Schrei­ben nicht nur hono­rie­ren, son­dern auch ein Zei­chen set­zen: Geis­tes- und sozi­al­wis­sen­schaft­li­ches Den­ken ist wert­voll! Da für die Ave­nue noch kei­ne lang­fris­ti­ge Finan­zie­rung gefun­den ist, bit­ten wir die Autorin­nen und Autoren, vor­erst mit einer Ent­schä­di­gung von bis zu 250 € pro Bei­trag zu rechnen.

Wir dan­ken herz­lich für die Kennt­nis­nah­me und Ver­brei­tung die­ses Call for Expo­sés und freu­en uns jetzt schon über zahl­rei­che Ein­sich­ten und Refle­xio­nen zum The­ma Müt­ter.

Corin­na Virchow
Mario Kaiser

Bild­nach­weis: Bri­ti­sche Wer­bung für Far­leys Zwie­back, 1963

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