«Wie konn­te ein Instru­ment wie das Kla­vier so etwas her­vor­zu­zau­bern? Von einem Blatt zu einem Baum, von einem Baum zu einem Wald bis hin zu einem Berg. Ich konn­te bild­haft vor mir sehen, wie der Ton zu Klang, der Klang zu Musik wur­de. Ich begriff, dass ich ein ver­irr­tes Kind auf der Suche nach dem Gött­li­chen war, wobei mir gar nicht bewusst gewe­sen war, dass ich mich ver­irrt hat­te. Gött­lich­keit oder Weg­mar­ken? Die­ser Klang war es, nach dem ich gesucht hat­te. Ich glaub­te sogar, solan­ge es die­sen Klang gab, wür­de ich exis­tie­ren.» (S. 84)

Tomu­ra erlebt zufäl­lig, wie der erfah­re­ne Kla­vier­stim­mer Ita­do­ri das Kla­vier der Schu­le stimmt und ver­fällt sofort dem Zau­ber des Klangs. Das Erler­nen des Hand­werks erweist sich als Lebens­schu­le. Nicht nur Klän­ge, Sai­ten und Häm­mer, Abläu­fe und Vor­ge­hens­wei­sen müs­sen erprobt wer­den, son­dern auch Ent­schei­dun­gen dar­über gefällt, was für ein Mensch Tomu­ra sein möch­te, was er sucht und in wes­sen Dienst er sich stellt. Die­ser Roman beleuch­tet die Ent­wick­lung eines Künst­ler im Hin­ter­grund: Ein Künst­ler des Klan­ges im Dienst einer Vir­tuo­sin am Klavier.

Für Liebhaber*innen von:

# Kla­vier­klang

# Hin­ga­be

# Wald­rau­schen

Natsu Miyas­hi­ta

Der Klang der Wälder

Insel Ver­lag Anton Kip­pen­ber­ger, Ber­lin 2022
ISBN 978–3‑458–68217‑2
Taschen­buch, 239 Seiten

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